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JEDER VON UNS IST EIN CHRISTUS

Polen 2006, Gesellschaftsdrama, 125 Min. von Marek Koterski

Regie und Drehbuch: Marek Koterski
Kamera: Edward Kłosiński
Schnitt: Ewa Smal
Musik: Jerzy Satanowski
Darsteller: Marek Kondrat, Andrzej Chyra, Michał Koterski,
Produktion: VISION

Nach dem Erfolg seiner bitteren Komödie "Dzien Świra" ("Tag des Spinners"), hat der Regisseur Marek Koterski in seinem beeindruckenden Film "Jeder von uns ist ein Jesus Christus" erneut seinen neurotischen Antihelden Adam Miauczyński vor die Kamera gestellt. Adam Miauczyński ist Dozent der Kulturwissenschaften, der seit langem dem Alkohol verfallen ist und dadurch sein Leben verspielt hat. Er hat bereits alles verloren, seine Arbeit, seine Familie und seine Freunde. Wir lernen ihn in zwei Lebensphasen kennen. Zunächst als jungen 33-jährigen Wissenschaftler (gespielt von Andrzej Chyra), der zunehmend in seiner Alkoholsucht versinkt. Vom Engel des Bösen in Versuchung geführt, macht er alle, die er in seiner Umgebung liebt, unglücklich. Der 55-jährige Adam (Marek Kondrat) ist bereits völlig heruntergekommen und von allen verlassen. Vor dem endgültigen Fall rettet ihn die Liebe seines Sohnes (Michał Koterski).
Das Drehbuch wurde von einem brasilianischen anonymen Text aus dem XVI. Jahrhundert und von einem Satz des Schriftstellers Albert Camus angeregt:
"Wenn jeder von uns Richter ist, so sind wir alle schuldig – der eine gegenüber dem anderen, jeder von uns ist Christus auf die uns eigene, abstoßende Art, einer nach dem anderen gekreuzigt".
So entstand ein ergreifender Streifen über den Kampf eines intelligenten, sensiblen Menschen und seiner Familie gegen die Sucht. Eine Geschichte, die unerwarteter Weise einen religiösen Bezug hat, die aber gleichzeitig auch eine hoffnungsvolle Erzählung über die Rettung dank der Liebe, der Liebe des Sohnes zu seinem Vater ist. Das ist der erste Film von Marek Koterski mit einer so deutlich optimistischen Aussage.